Die Gramels
The Gramels
Aus der Zeitung

Feuerwehr feiert 125. Geburtstag

      05. März 2012 


Ehrung mit Gewicht: Vize-Stadtbrandmeister Jens Stölten (links) und Einfelds Wehrführer Jens Stäcker (rechts) überreichten Dieter Schweede neben einer Urkunde auch eine kleine Statue mit Feuerwehrmotiv zum Jubiläum. Schweede ist seit 50 Jahren in der Wehr.

Planungen fürs Einfelder Jubiläum laufen auf vollen Touren / Wehrführer Jens Stäcker lobt den Einsatzwillen seiner 47-köpfigen Mannschaft

Neumünster. Die Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr Einfeld blickten am Freitag noch einmal auf ein arbeitsreiches Jahr zurück. Während der Jahresversammlung im Gerätehaus an der Dorfstraße stellte Wehrführer Jens Stäcker fest: "Nicht nur die nackte Zahl von 20 Alarmierungen liegt schon über dem Durchschnitt, auch ein Feuer hatte es besonders in sich. Der große Moorbrand im Mai hat uns alles abverlangt." 

Da das Dosenmoor direkt vor der Haustür der Einfelder Blauröcke liegt, waren die Helfer in Neumünsters Norden stark gefordert, als am 9. Mai der Großalarm auflief. Stäcker lobte: "Wir hatten in Spitzenzeiten über 30 Kameraden an der Brandstelle - wohlgemerkt tagsüber - und konnten alle Wachen mit ausreichend Personal besetzen."

Die Einfelder Feuerwehr hat 47 Aktive in ihren Reihen, vier Fahrzeuge stehen ihnen zur Verfügung. Positivposten 2011: Anfang Oktober wurde das neue "Löschgruppenfahrzeug 20 Katastrophenschutz" in Dienst gestellt. "Das hat unsere Schlagkraft nochmals erhöht", freute sich der Feuerwehrchef. Mit diesem Fahrzeug habe man ein hochmodernes Arbeitsgerät bekommen, das die ohnehin sehr gute Motivation der Kameraden weiter gestärkt habe.

In diesem Jahr feiert die Feuerwehr Einfeld Jubiläum. Den Auftakt zu den Feierlichkeiten des 125. Wehrgeburtstags macht am Sonntag, 15. April, ein Frühschoppen im Feuerwehrgerätehaus. Zwischen 11 und 13 Uhr spielt der Musikzug Alt Duvenstedt. Ende August gibt es dann eine zweitägige Jubiläumsfeier. Die Planungen laufen noch.

Seit einem halben Jahrhundert trägt Dieter Schweede den "Blauen Rock". Am Freitag erhielt er neben einer Ehrenurkunde auch eine kleine Statue mit Feuerwehrmotiv. Dieter Schweede war zehn Jahre lang Wehrführer und trat 2011 in die Ehrenabteilung der Feuerwehr über, als er die Altersgrenze für den aktiven Dienst erreicht hatte. Stefan Kramer wurde für 20-jährige Feuerwehrzugehörigkeit geehrt und Sven Bock zum Oberfeuerwehrmann befördert.

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Neumünster

Überfall auf Edeka-Markt in Einfeld

03. März 2012


Kurz nach dem Überfall rollten die Laster mit frischer Ware auf den Hof des Supermarktes.

Zwei Räuber hielten fünf Angestellte mit Waffen in Schacht und räumten den Tresor aus / Sie entkamen im Morgengrauen
Neumünster. Der Schreck sitzt tief: Gestern früh wurden fünf Angestellte des Edeka-Marktes Grümmer am Roschdohler Weg in Einfeld überfallen. Die bewaffneten Täter entkamen mit einem fünfstelligen Geldbetrag im Morgengrauen.

Die beiden Räuber hatten sich offenbar im Bereich eines Hintereingangs bereits postiert. Als der erste Angestellte der Frühschicht gegen 5.35 Uhr zur Arbeit erschien, wurde er laut Polizei sofort mit sogenannten Faustfeuerwaffen bedroht. "Die Täter hatten jeder eine Pistole oder einen Revolver dabei", erklärte Polizeipressesprecher Rainer Wetzel. Die fünf Angestellten, drei Frauen und zwei Männer, wurden nach und nach abgefangen. Den Marktleiter, der zum Schluss erschien, zwangen die brutalen Männer, die Tür und den Tresor zu öffnen. "Sie raubten daraus einen erheblichen Bargeldbetrag im fünfstelligen Bereich", sagte Wetzel. Dann entkamen die beiden Räuber in unbekannte Richtung. Die Überfallenen, die zum Glück alle unverletzt blieben, riefen per Telefon aus dem Supermarkt die Polizei. "Die Fahndung lief sofort mit allen verfügbaren Kräften", sagte Rainer Wetzel. Doch von den Tätern fehlt bisher jede Spur.

Auch Markt-Inhaber Gerd Grümmer, der ebenfalls kurz nach dem Überfall informiert worden war, eilte zum Ort des Geschehens. "Meine Angestellten waren 20 Minuten in der Gewalt der bewaffneten Männer und natürlich total schockiert, ich musste sie erst mal auffangen", berichtete er. Zwei von ihnen halfen dennoch mit, den Laden pünktlich um 7 Uhr zu öffnen. Als allerdings wenig später Verstärkung aus anderen Filialen eintraf, schickte Gerd Grümmer auch die beiden letzten Überfallenen nach Hause.

Zuvor hatten die fünf Betroffenen der Polizei die Täter noch beschrieben: Beide Männer sind schlank, haben dunkle Augen, trugen dunkle Kleidung und waren zur Tatzeit maskiert. Sie sprachen mit deutlich ausländischem Akzent. "Die Sache war ganz klar vorbereitet. Das war keine spontane Tat", sagte Markt-Inhaber Grümmer gestern. Der Geschäftsmann wird jetzt "mit Hochdruck den Sicherheitsstandard erhöhen".

In Einfeld war der Überfall gestern bereits kurz nach der Tat Gesprächsthema. Viele hatten am Morgen die Einsatzkräfte gesehen. In der Mittagszeit rückten noch einmal 20 Beamte aus Eutin sowie Kriminalpolizei zu einer sogenannten Nachsuche an.

Die Einsatzkräfte schauten im Bereich des TSE-Sportplatzes, der Skateranlage, der Dorfstraße, auf dem Gelände der Humboldt-Schule und auch am Seekamp und an der Uferstraße nach "tatrelevanten Dingen", die aus ermittlungstaktischen Gründen nicht näher benannt wurden.

Die Kriminalpolizei ermittelt wegen schweren Raubes und bittet unter Tel. 94 50 um Hinweise. Wer gestern in den frühen Morgenstunden verdächtige Personen oder Fahrzeuge in Einfeld in der Nähe des Roschdohler Weges, des Looper Weges, der Dorf- oder Uferstraße sowie am Eichhofweg beobachtet hat, wird gebeten, sich zu melden. Weil die Männer den Laden möglicherweise vorab genau beobachtet haben, interessieren sich die Ermittler auch für Aktionen aus den Tagen zuvor.

Markt-Inhaber Gerd Grümmer hat mit dem Überfall die zweite Straftat in nicht einmal 14 Tagen zu verkraften. Vor zwei Wochen drangen Unbekannte in seine Filiale in Boostedt ein und richteten einen immensen Schaden an (der Courier berichtet). Ebenso wie ein zeitgleicher Einbruch in das Seniorenheim Haus Berlin am Pestalozziweg ist der Diebstahl bisher nicht aufgeklärt. Einen Zusammenhang zum gestrigen Überfall sieht die Polizei derzeit nicht.

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Neumünster zieht Konsequenz

Leitstelle schickt Wehr ins falsche Dorf

03. März 2012 


Zu diesem Feuer in der Dorfstraße von Ehndorf bei Neumünster kam die Feuerwehr später. Sie wurde erst in die Dorfstraße von Einfeld geschickt.

Es gab zu viele Pannen bei der Alarmierung. Jetzt zieht Neumünster die Konsequenzen: Die Berufsfeuerwehr hat den Vertrag mit der Regionalleitstelle gekündigt.

Neumünster / Eutin. Die erste Feuerwehr im Land trennt sich von ihrer Regionalleitstelle, weil es bei der Alarmierung zu viele Pannen gibt - in einem Fall haben sie wohl sogar ein Menschenleben gekostet. Die Berufsfeuerwehr Neumünster hat ihren Vertrag mit der Regionalleitstelle Norderstedt gekündigt. Von dort aus wurden die Rettungseinsätze in den Kreisen Segeberg, Plön, Rendsburg-Eckernförde und eben Neumünster koordiniert.

Vom 1. Juli an gibt es nun wieder eine eigene Leitstelle in der Hauptfeuerwache von Neumünster. "Es war die richtige politische Entscheidung", sagt Stadtbrandmeister Klaus Peter Jürgens. "Über fünf Jahre lang gab es eine erhebliche Anzahl von Pannen."

Erst 20 Minuten später am richtigen Einsatzort

Das jüngste Beispiel erlebten die Feuerwehrmänner am Freitag. Ein Notruf aus Ehndorf (Kreis Rendsburg-Eckernförde) war in Norderstedt eingegangen. In der Dorfstraße brannte ein Dachstuhl. Weil Ehndorf wegen seiner Nähe zu Neumünster die Vorwahl der Stadt hat, wurde die Feuerwehr Neumünster alarmiert. Und die fuhr in "ihre" Dorfstraße im Stadtteil Einfeld. Dort brannte aber nichts, der Unglücksort wurde mit 20 Minuten Verspätung erreicht.

Feuer zerstört Dachstuhl in Ehndorf (1:31)

"Wir haben laufend versucht, solche Fehler auszumerzen, doch es ist weiter viel schief gelaufen", sagt der Stadtbrandmeister. Traurigster Fehler: Der Rettungsdienst wurde von Neumünster zu einem Dorf bei Plön beordert, obwohl es näher stationierte Rettungswagen gegeben hätte. Als die Retter schließlich eintrafen, war dem Patienten, der einen Herzinfarkt erlitten hatte, nicht mehr zu helfen.

Bundesweit einzigartiges Konstrukt wird beendet

Man gehe nicht im Groll mit Norderstedt auseinander, stellt Stadtbrandmeister Jürgens klar, sagt aber: "Es war bundesweit bisher einzigartig, dass eine fachlich nicht so qualifizierte Freiwillige Feuerwehr wie in Norderstedt eine Berufsfeuerwehr führte. Und es ist gut, dass das nun ein Ende hat."

Den genau gegenteiligen Weg beschreiten die 135 Wehren im Kreis Ostholstein, die ihre Leitstelle bisher in Eutin hatten. Sie wird mit der Leitstelle in Bad Oldesloe zusammengelegt, zuständig für die Kreise Stormarn und Herzogtum-Lauenburg. "Um Pannen zu vermeiden, pflegen wir gerade intensiv Datensätze ein", sagt Ostholsteins Kreiswehrführer Ralf Thomsen. "So gibt es das Dorf Neukirchen bei uns zweimal, das wird unterscheidbar gemacht." Zudem gingen die Eutiner Disponenten mit nach Bad Oldesloe. So war es auch bei der Leitstelle Mitte in Kiel. Dort nahmen zunächst nur Disponenten aus Plön die Plöner Notrufe an. Ulrich Hackenberg, stellvertretender Amtsleiter der Freiwilligen Feuerwehr Kiel: "Es hat nie Verzögerungen gegeben."

Risiken bleiben, wie in einem Bericht über die Kooperative Regionalleitstelle in Harrislee (Kreis Schleswig-Flensburg) vermerkt ist: "Das Projekt Leitstelle hat eine Komplexität erreicht, die nur noch schwer zu durchschauen ist."

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Dicke Qualmwolken über Ehndorf

03. März 2012 


Per Teleskopmast näherten sich die Feuerwehrmänner dem Blechdach, schnitten es auf und löschten. Foto: Steinhausen

Dachstuhl eines Hauses an der Dorfstraße brannte / Schlafender Bewohner gerettet / Verwirrung bei der Alarmierung der Feuerwehren

Ehndorf. Ein Nachbar hatte es zuerst gesehen. Gestern Vormittag gegen 10.25 Uhr qualmte es aus dem Dachstuhl eines Hauses an der Ehndorfer Dorfstraße. Geistesgegenwärtig rief der Nachbar die Feuerwehr und lief in das Gebäude. Er weckte den Bewohner, der sich zu dieser Zeit allein in dem Haus aufhielt, und beide konnten sich unverletzt in Sicherheit bringen.

Die zum Wohnhaus umgebaute Scheune, in der sich zwei Wohnungen befanden, von denen eine bewohnt wurde, stand in Flammen. Der Dachstuhl brannte. Die Feuerwehren aus Neumünster, Padenstedt, Nortorf, Ehndorf und Hohenwestedt löschten das Feuer. Die Rauchentwicklung war so enorm, dass die dunkle Rauchsäule von der Bundesstraße 430 deutlich zu sehen war. Viele Schaulustige standen an der Straße und filmten das Geschehen mit ihren Handys.

Vom Teleskopmast der Berufsfeuerwehr sowie von der Drehleiter der Feuerwehr Nortorf aus öffneten Feuerwehrleute mit Sägen und anderen Werkzeugen mühsam das Wellblechdach des Hauses, um auch aus der Höhe mit dem Löschangriff beginnen zu können. An der Front des Hauses, wurde weiterhin eine Bodenluke geöffnet, um gezielt mit Wasser anzugreifen. Diverse Rettungswagen waren vor Ort eingetroffen und in Bereitschaft gegangen. Auch eine Drehleiter wurde auf der anderen Seite des Hauses in Stellung gebracht. Mitarbeiter der Stadtwerke Neumünster waren ebenfalls vor Ort, um den Gasanschluss abzustellen.

Der Dachstuhl brannte komplett aus, und das Haus ist nicht mehr bewohnbar. Die Nachlöscharbeiten dauerten bis in den Nachmittag hinein. Die Dorfstraße in Ehndorf musste für etwa drei Stunden gesperrt werden. Zur Schadenshöhe und auch zur Brandursache konnte die Polizei gestern noch keine Angaben machen. Die Kriminalpolizei Neumünster hat die Ermittlungen übernommen.

Verwirrung gab es bei der Alarmierung: Die Berufsfeuerwehr aus Neumünster war von der Norderstedter Leitstelle nach Neumünster-Einfeld geschickt worden und kam erst mit 20 Minuten Verspätung an der Einsatzstelle in Ehndorf an.

Sauer waren auch die Freiwilligen Feuerwehrleute aus Wasbek. Sie wurden von der Kieler Einsatzleitung gerufen und vor Ort wieder weggeschickt. "Das ist ganz schlecht gelaufen", erklärte Oke Kühl, der seit 17 Jahren bei der Feuerwehr ist. "Ich wurde um 10.28 Uhr per SMS von der Kieler Zentrale verständigt. Die Mitteilung lautete: ,Ehndorf, Dorfstraße 25, Feuer groß.’Ich habe dann Sirenenalarm ausgelöst und den stellvertretenden Wehrführer Volker Blankenberg per Handy verständigt", erzählt er. Nach und nach trafen 20 Leute ein, die sich auf drei Einsatzfahrzeuge verteilten. Ungefähr einen Kilometer vor der Brandstelle erfuhren die Wasbeker dann, dass alle jetzt noch anrückenden Wehren wieder nach Hause fahren können.

 

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